Schulschliessungen in der Pandemie - eine Chronologie

KAPITEL 1: „Was vorgestern kaum möglich schien“:  Der Weg in den ersten Lockdown

  27. Januar 2020 Das Coronavirus, noch mit dem Zusatz „neuartig“ versehen, erreicht Deutschland. Bei einem Mitarbeiter des bayerischen Autozulieferers Webasto wird eine Infektion festgestellt.

  25. Februar 2020 Eine Erzieherin im nordrhein-westfälischen Heinsberg infiziert sich. „Vorsorglich“ schließt der Kreis Schulen und Kindergärten. Zunächst ist von einem Tag die Rede, doch wegen weiterer Infektionen wird die Schulschließung immer weiter verlängert.

  2. März 2020 Alexander Kekulé, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie in Halle, fordert bei „Hart aber fair“ zwei Wochen „Corona-Ferien“ für Schulen und Kindergärten. Dies sei eine „etablierte Maßnahme, um Seuchenausbrüche im Frühstadium zu stoppen“. 

  3. März 2020 Die „Corona-Ferien“ stoßen in der Politik auf Ablehnung. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) fragt: „Gibt es Grippeferien?“

  4. März 2020 Italien macht als erstes Land in Europa alle Schulen und Universitäten zu, zunächst bis zum 15. März. Die Kultusministerkonferenz (KMK) schließt flächendeckende Schulschließungen aus, ebenso der Deutsche Lehrerverband. Dessen Präsident Heinz-Peter Meidinger sagt: „Das wäre ein Maßnahmen-Overkill.“

  11. März 2020 Forderungen, alle Schulen zu schließen, werden lauter, etwa aus dem Verband Deutscher Realschullehrer: Die Kultusministerien handelten „nahezu unverantwortlich“. Innenminister Horst Seehofer lädt Christian Drosten, Chefvirologe der Berliner Charité, und Lothar Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), zu einer Brotzeit ins Ministerium ein. Seehofer fragt, ob man Schulen und Kitas schließen solle. Drosten spricht sich dagegen aus. „Das bringt nicht so viel“, sagt er am selben Tag auch im NDR-Podcast „Das Coronavirus-Update“.

  12. März 2020 Immer mehr europäische Länder haben ihre Schulen geschlossen oder die Schließung angekündigt, darunter Österreich, Polen, Tschechien und Dänemark. Am Abend kommt Frankreich dazu. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek lehnt pauschale Schulschließungen ab. Christian Drosten dagegen nimmt im Podcast eine „neue Bewertung des Themas Schulschließung“ vor. Anlass ist eine US-Studie zur Spanischen Grippe, die eine Kollegin ihm am Vorabend geschickt habe. „Extrem effizient“ sei demnach die Kombination von zwei oder mehr Maßnahmen, also etwa der Stopp von Großveranstaltungen und die Schließung von Schulen. „Ich habe da gestern zu kurz gedacht“, sagt Drosten.

  Die Ergebnisse der Studie trägt Drosten auch bei einer Runde im Kanzleramt vor, zu der er gemeinsam mit Lothar Wieler und Heyo Krömer, dem Vorstandsvorsitzenden der Charité, geladen ist. Für die Schulen hat das Treffen einschneidende Folgen. Warum? Die Politik wird hinterher auf die anwesenden Wissenschaftler verweisen. Innenminister Seehofer sagt etwa im Juni 2020 im Innenausschuss des Bundestages: „Ich werde nie vergessen, wie zwei der namhaftesten Virologen bei mir im Hause waren mit allen Spezialisten, die wir im Haus haben, und die These vertreten haben, Schulschließung ist gefährlich. Am nächsten Tag in der Ministerpräsidentinnenkonferenz, Schulschließung muss stattfinden.“

  Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig wird später in anderen Runden sagen, dass vor dem 12. März die Meinung vorgeherrscht habe, Kitas und Schulen seien kein Problem, „dann wurde über Nacht doch eine Gefahr daraus“. Und: „Christian Drosten hat uns die Schließung der Schulen empfohlen.“ Drosten widerspricht: „Wir, also die eingebundenen Wissenschaftler, haben gar nicht gesagt, die Schulen müssen geschlossen werden. Andere Behauptungen sind falsch“, erklärt er im November 2021 in einem Interview.

  In der Pressekonferenz nach dem Treffen im Kanzleramt sagt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder: „Was vorgestern kaum möglich schien, wird wahrscheinlich und ist morgen dann Realität.“

  13. März 2020 Ein Bundesland nach dem anderen verkündet, dass Schulen und Kitas vom 16. März an geschlossen bleiben, zunächst bis Ende der Osterferien. Das Münchner Ifo-Institut warnt: „Das Jahr 2020 darf nicht als das verlorene Jahr in die Bildungsgeschichte der betroffenen Kinder und Jugendlichen eingehen.“ 

KAPITEL 2: Wie gefährlich sind offene Schulen – und wie gefährlich sind geschlossene? Vom ersten Lockdown bis zum Wellenbrecher

  16. März 2020 Was in Deutschland eigentlich verboten ist, ist plötzlich Alltag: „Homeschooling“, Unterricht zu Hause. Bei „Anne Will“ sagt Alexander Kekulé: „Ein Kind, was in München, Bayern, irgendwo in der Schule sitzt und nicht erkannt wurde als Corona-Fall, das hat acht Wochen später, wenn das so durchläuft, ungefähr 3000 Menschen infiziert.“ Von diesen 3000, so Kekulé weiter, „kommen vielleicht 200, 300 auf die Intensivstation, und 15 sterben. Also, für ein Kind, was wir nicht entdeckt haben“.

  13. April 2020 Die Nationale Akademie Leopoldina fordert, Bildungseinrichtungen „sobald wie irgend möglich“ wieder zu öffnen – mit den Jüngeren zuerst. Die Forscher sehen einen „Rückgang der Betreuungs-, Lehr- und Lernleistungen“ und eine „Verschärfung sozialer Ungleichheit“.

  15. April 2020 Bund und Länder einigen sich auf eine Wiederöffnung der Schulen. Ab Ende April sollen Abschlussklassen zurückkehren, ab 4. Mai die übrigen Klassen. Kitas bleiben fürs erste vollständig, Grundschulen weitgehend geschlossen. 

  20. April 2020 Die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin fordert die Wiederaufnahme des Schulbetriebs „zum nächstmöglichen Zeitpunkt“ und beklagt: „Kinder und Jugendliche wurden in den bisherigen Entscheidungsprozessen nicht als Personen mit ebenbürtigen Rechten gesehen, sondern als potentielle Virusträger. Sie wurden in ihren Lebenswelten massiv eingeschränkt, nicht zum eigenen, sondern zum Schutz Anderer.“ 

  29. April 2020 Charité-Wissenschaftler um Christian Drosten veröffentlichen eine Analyse, derzufolge „die Viruslasten bei den ganz Jungen sich nicht wesentlich von denen bei Erwachsenen unterscheiden. Auf Grundlage dieser Resultate müssen wir vor einer uneingeschränkten Wiedereröffnung von Schulen und Kindergärten in der gegenwärtigen Situation warnen. Kinder könnten so ansteckend sein wie Erwachsene“.

  4. Mai 2020 Der belgische Mikrobiologe Herman Goossens sagt, bei einer EU-Videokonferenz hätten mehrere Wissenschaftler Drostens Schlussfolgerungen aus seiner Viruslast-Analyse kritisiert: Drosten habe „seine virologischen Ergebnisse zu voreilig und zu unsubtil in politische Konsequenzen übersetzt“. Niederländische Wissenschaftler werden später zu dem Schluss kommen: Das „Vorhandensein von RNA des Virus“ bei den an der Charité untersuchten Kindern bedeute „nicht automatisch, dass sie auch eine epidemiologisch wichtige Rolle bei der Übertragung spielen“.

  Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach schreibt auf Twitter: „Regulärer Unterricht fällt für mindestens 1 Jahr aus. Das kann jetzt als epidemiologisch sicher gelten. Daran ändern weder Apps noch Masken etwas.“ 

  11. Mai 2020 Die Schweiz öffnet die Schulen von Klasse eins bis neun wieder. Anfang Juni werden alle weiteren Klassen zum Präsenzunterricht zurückkehren. Flächendeckende Schulschließungen wird es in der Schweiz nicht mehr geben.

  15. Mai 2020 Der Leiter der vom Bundesfamilienministerium initiierten Kinderschutzhotline berichtet, dass die Zahl der Anrufe stark zugenommen hat.

  18. Mai 2020 Sachsen öffnet als erstes Bundesland Kitas und Grundschulen. Das zweite Bundesland – Nordrhein-Westfalen – wird erst knapp einen Monat später folgen. In beiden Ländern gibt es Proteste von Lehrerverbänden, die vor einem „Spiel mit dem Feuer“ warnen. 

  19. Mai 2020 Die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie und andere Fachgesellschaften fordern: „Schulen und Kitas sollen wieder geöffnet werden. Der Schutz von Lehrern, Erziehern, Betreuern und Eltern und die allgemeinen Hygieneregeln stehen dem nicht entgegen.“ Christian Drosten bezeichnet die Stellungnahme auf Twitter als „starke Meinung“.

  Der britische Statistik-Professor David Spiegelhalter wirft Drosten und dessen Kollegen „unsachgemäße statistische Analyse“ vor: Die Daten zeigten sehr wohl eine deutlich geringere Viruslast bei Kindern. Zu ähnlichen Schlüssen kommen auch andere Statistiker, die sich anschließend jedoch von einem Bericht der Bild-Zeitung distanzieren, in dem sie ungefragt zitiert werden.

  2. Juni 2020 Die Charité-Wissenschaftler um Drosten veröffentlichen eine überarbeitete Fassung ihrer Viruslast-Analyse. Darin heißt es: Die vorliegende Studie biete „wenig Anhaltspunkte, die die Annahme unterstützen würden, Kinder seien nicht so ansteckend wie Erwachsene“. 

  4. Juni 2020 Christian Drosten bespricht im Podcast zwei Modellierungsstudien, die den Effekt verschiedener Maßnahmen auf das Infektionsgeschehen untersucht haben: „Der größte Effekt von allen ist der Schulschluss – 50 Prozent Reduktion von R, also das nimmt die Hälfte weg. Das ist so erheblich, dass man schon jetzt das Wiederöffnen der Schulen sehr ernst nehmen muss.“

  5. Juni 2020 Die Kultusministerkonferenz strebt „so schnell wie möglich eine Wiederaufnahme des schulischen Regelbetriebs an, sofern das Infektionsgeschehen dies zulässt“. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100 000 Einwohner liegt bundesweit bei 2,6.

  16. Juni 2020 Eine Studie der vier Universitätskliniken in Baden-Württemberg ergibt, dass sich Kinder deutlich seltener mit Corona infizieren als ihre Eltern. „Wir haben keinen Hinweis darauf, dass die Kinder Treiber des Infektionsgeschehens sind", sagt Klaus-Michael Debatin, Direktor der Ulmer Universitätskinderklinik.

  17. Juni 2020 Der Kreis Gütersloh schließt nach einem Corona-Ausbruch beim Schlachtereibetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück alle Kitas und Schulen bis zu den Sommerferien.

  23. Juni 2020 Christian Drosten fordert im Podcast eine Debatte über das Vorgehen nach den Sommerferien: „Wir wollen ja die Schulen öffnen. Wir wollen offene Kitas, sonst kann die Gesellschaft nicht funktionieren. Aber wie wollen wir das machen, wenn wir doch wissen, selbst wenn wir viel testen, man kann ein Virus nicht wegtesten?“

  31. Juli 2020 Karl Lauterbach twittert: „Studienlage zur Ansteckung von/durch Kinder SARS-CoV-2 wird immer klarer.“ Eine neue US-Studie bestätige, „dass Schulkinder wahrscheinlich so ansteckend wie Erwachsene sind“. Kita-Kinder „galten als ungefährlich. Die Studie widerlegt das leider SEHR klar“. 

  4. August 2020 Das Münchner Ifo-Institut legt eine Studie vor, der zufolge Kinder und Jugendliche seit Pandemiebeginn im Schnitt 3,6 Stunden pro Tag mit schulischen Aktivitäten verbringen – nicht einmal halb so viel wie normalerweise.

  9. August 2020 Karl Lauterbach sagt in einem Interview, die Gesellschaft dürfe „Schüler auf keinen Fall ein zweites Mal zu den Verlierern dieser Krise machen. Wir Erwachsenen müssen uns einschränken, um Platz zu machen für sie“. 

  13. August 2020 Nach einem Bund-Länder-Gipfel teilt die Bundesregierung mit: „Es besteht Einigkeit über das gemeinsame Ziel, erneute komplette und flächendeckende Schließungen von Schulen und Kitas möglichst zu vermeiden. Das hohe Gut der Bildung soll auch in Zeiten der Pandemie politische und gesellschaftliche Priorität genießen.“

  1. September 2020 In Spanien öffnen die Schulen zum neuen Schuljahr – erstmals seit Mitte März. Weitere Schulschließungen wird es in Spanien nicht geben.

  30. September 2020 Das RKI schreibt: „Kinder und Jugendliche sind seltener betroffen als Erwachsene und nicht Treiber der Pandemie.“ Ausbrüche in Schulen könnten „bislang gut kontrolliert werden. Oftmals erfolgt der Eintrag in Schulen über Erwachsene“. Empfohlen wird, ab einer Sieben-Tage-Inzidenz über 50 eine Maskenpflicht im Unterricht auch an Grundschulen einzuführen und „kurzzeitige, lokale Schulschließungen“ zu prüfen. 

  1. Oktober 2020 Stefanie Hubig, KMK-Präsidentin und Kultusministerin in Rheinland-Pfalz, sagt: „Manche Leute wollen, so scheint es manchmal, dringend die Schulen schließen, damit der Rest der Gesellschaft wie bisher weitermachen kann. Ich finde, es sollte genau umgekehrt laufen.“ 

  6. Oktober 2020 Karl Lauterbach warnt, der Präsenzunterricht an den Schulen könne zum „Superspreading-Event“ werden: „Luftfilteranlagen, Klassenteilung, Anpassung von Lehrplänen, zusätzliche Räume sind nötig.“

  10. Oktober 2020 Kanzleramtsminister Helge Braun sagt, es gebe „keine Veranlassung“, über pauschale Schulschließungen nachzudenken, „so wie es in der ersten Jahreshälfte war, als wir noch wenig über das Virus wussten“. 

  15. Oktober 2020 Das Umweltbundesamt veröffentlicht eine Handreichung zum richtigen Lüften an Schulen. Die Faustregel: alle 20 Minuten für etwa fünf Minuten bei weit geöffneten Fenstern. Die Raumtemperatur, versichert die Behörde, sinke dabei nur um wenige Grad ab. „Wer schnell friert, kann für die Zeit kurz einen Pullover überstreifen.“

  20. Oktober 2020 Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 48,6. Heinz-Peter Meidinger, Chef des Deutschen Lehrerverbandes, klagt, die Schulen sollten auf „Teufel komm raus“ offen gehalten werden. Lehrergewerkschaften und Bundeselternrat fordern, die RKI-Empfehlungen vom 30. September umzusetzen. Das RKI betont, dass es keineswegs für einen automatischen Übergang zum Wechselunterricht ab einer Inzidenz von 50 ist – sondern dann, wenn zu der Zahl „ergänzende Risikofaktoren“ treten. 

  28. Oktober 2020 Bund und Länder beschließen den „Wellenbrecher-Shutdown“. Bis Ende November sollen unter anderem Kinos, Schwimmbäder und Restaurants schließen. Schulen und Kindergärten bleiben offen. Bundeskanzlerin Angela Merkel spricht von harten Maßnahmen im privaten und im Freizeitbereich zugunsten der beiden politischen Prioritäten, die möglichst wenig eingeschränkt werden sollen: Wirtschaft und Schulen.

KAPITEL 3: Die Priorität und die Zitronen: Der Weg in den zweiten Lockdown

  30. Oktober 2020 Die Stadt Solingen entscheidet angesichts einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 280, Schulen in den Wechselunterricht zu schicken. Das NRW-Gesundheitsministerium pfeift die Stadt vier Tage später zurück. Ein Schulleiter widersetzt sich – und führt für einen Tag das Wechselmodell ein. Im Netz feiern ihn viele als Helden.

  16. November 2020 Eine Beschlussvorlage des Kanzleramts sieht Maskenpflicht im Unterricht und halbierte Klassengrößen vor. Zudem heißt es: „Kinder und Jugendliche (sind) dazu anzuhalten, sich nur noch mit einem festen Freund oder einer festen Freundin in der Freizeit zu treffen.“ Die Länder stellen sich quer. Ein Beschluss wird um eine Woche vertagt, die Ein-Freund-Regel gestrichen.

  20. November 2020 Daten aus mehr als 100 Kinderkliniken ergeben, dass es anders als vermutet keine hohe Dunkelziffer von Sars-CoV-2-Infektionen unter Kindern gibt. Die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin fordert: „Lasst die Schulen offen!“

  24. November 2020 Karl Lauterbach verweist auf Twitter auf einen Artikel der australischen Epidemiologin Zoë Hyde, den zuvor auch Christian Drosten im Podcast empfohlen hat. Hyde ist spezialisiert auf nichtinfektiöse Erkrankungen wie Inkontinenz und Demenz unter älteren Aborigines. Lauterbach schreibt: „@DrZoeHyde, Expertin für Kinder-Covid: Schulen sind Cluster, treiben Pandemie, Studienlage klar. Stimme zu.“ 

  25. November 2020 In der Bund-Länder-Konferenz klagt Manuela Schwesig: Der Bund wolle immer gleich die Schulen schließen, aber weder Geschäfte zumachen noch die Industrie einschränken. Merkel hält dagegen: Der „große Lockdown-Erfolg“ im März sei durch die Schließung der Schulen erreicht worden. Eine Reduzierung der Kontakte sei unmöglich, wenn die Schulen offen blieben und die Kinder sich auch nachmittags sähen: „Dann haben wir mit Zitronen gehandelt. In keinem einzigen Land um uns herum wird so etwas erlaubt, und das geht auch beides nicht gut. Dann wird uns nichts mehr gelingen.“ 

  8. Dezember 2020 Die Leopoldina fordert einen „harten Lockdown“. Geschäfte sollen geschlossen, soziale Kontakte begrenzt, die allgemeine Schulpflicht vom 14. Dezember bis Weihnachten aufgehoben werden. Verwiesen wird auf Irland, wo die zweite Welle Ende Oktober durch einen harten Lockdown gebrochen werden konnte. Der Vergleich hinkt allerdings an einer Stelle: Die Schulen in Irland blieben während dieses Lockdowns offen. 

  9. Dezember 2020 Im Bundestag beruft sich Angela Merkel auf die Leopoldina: „Und wenn die Wissenschaft uns geradezu anfleht, vor Weihnachten (...) eine Woche der Kontaktreduzierung zu ermöglichen, dann sollten wir vielleicht doch noch mal nachdenken, ob wir nicht irgendeinen Weg finden, die Ferien nicht erst am 19. beginnen zu lassen, sondern vielleicht schon am 16.“ Im Falle eines Scheiterns könnte es, so die Kanzlerin, „das letzte Weihnachten mit den Großeltern“ werden. 

  10. Dezember 2020 Christian Drosten verweist auf Twitter auf eine Studie des Karlsruher Instituts für Technologie, die einen „signifikanten Effekt von Schulschließungen“ beschreibt. Der Studienleiter sagt: „Hätten wir im Frühjahr in Deutschland einen Tag länger gewartet, bis wir die Schulen schließen, hätte dies laut unseren Analysen 125 000 zusätzliche Infektionen bedeutet, die Schließung sieben Tage später sogar 400 000 zusätzliche Fälle.“

  12. Dezember 2020 Unter der Überschrift „Heimliche Virusträger“ berichtet der Spiegelüber eine „Großstudie aus Österreich“. Diese zeige: „Sars-CoV-2 befällt genauso viele Schüler wie Lehrer – und die Kleinen infizieren Erwachsene.“ Zudem habe eine Modellierungsstudie in 131 Ländern ergeben: „Die R-Zahl, Maß für das Ansteckungsgeschehen, ging zuverlässig zurück, wenn Großveranstaltungen verboten und Kontakte begrenzt wurden. Aber nur, wenn Schulen dichtmachten, sanken die Zahlen deutlich.“ 

  13. Dezember 2020 Die Bundesregierung beschließt einen Lockdown bis mindestens 10. Januar. Die Schulen sollen „grundsätzlich“ geschlossen oder die Präsenzpflicht ausgesetzt werden. Arbeitgeber werden nur „dringend gebeten“ zu prüfen, ob sie „Betriebsferien oder großzügige Home-Office-Lösungen“ umsetzen können, allerdings auch nur „bis 10. Januar“. 

  15. Dezember 2020 Der Regierungssprecher von Mecklenburg-Vorpommern antwortet auf eine Anfrage von SZ, NDR und WDR, Ministerpräsidentin Schwesig habe „in den Konferenzen zwischen der Bundeskanzlerin und den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder mehrfach Studien angemahnt, die ein verstärktes Infektionsgeschehen in Schulen belegen. Eine solche Studie konnte von Seiten der Bundesregierung nicht vorgelegt werden“. 

  26. Dezember 2020 In Deutschland wird die erste Corona-Impfung mit dem Impfstoff Biontech/Pfizer verabreicht.

KAPITEL 4: Der Bund bremst, die Länder lockern: Der lange Weg aus dem zweiten Lockdown

  28. Dezember 2020 Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann fordert, Kitas und Grundschulen vom 11. Januar an zu öffnen – „unabhängig von den Inzidenzzahlen“. „Fahrlässig“, kommentiert die GEW, „geradezu unverantwortlich“, sagt SPD-Vorsitzende Saskia Esken. 

  5. Januar 2021 Der Lockdown wird bis Ende Januar verlängert, inklusive Einschränkungen an den Schulen. 

  6. Januar 2021 „Neue Daten aus Österreich belegen nun erneut das Risiko durch Kinder“, heißt es in einem Spiegel-Artikel: In zahlreichen Schulklassen säßen „unerkannte kleine Spreader“.

  19. Januar 2021 Der Lockdown wird erneut verlängert. Der Bund drängt auf „restriktive Umsetzung“ des Beschlusses vom 13. Dezember. Der Hintergrund: Bei ausgesetzter Präsenzpflicht können Schulen durchaus öffnen, wovon eine Reihe von Ländern auch Gebrauch macht.

  5. Februar 2021 Die Virologin Melanie Brinkmann sagt dem Spiegel: „Mitte Oktober hat mich die Kanzlerin angerufen. Ich habe gesagt: Es ist nicht fünf vor zwölf, Frau Merkel, es ist zwölf. Am Ende haben dann aber wohl viele Ministerpräsidenten nicht mitgespielt. So haben wir wertvolle Zeit verloren. Die Schulen blieben auf, die Mobilität blieb hoch. Allein diese zwei Wochen Verzögerung bis Anfang November haben uns in den letzten drei Monaten etwa 30 000 Menschenleben gekostet.“

  10. Februar 2021 Der Lockdown wird verlängert, mit zwei Ausnahmen: Schulen und Friseure. Die Länder dürfen jetzt allein entscheiden, wie es an den Schulen weitergeht, der Bund-Länder-Konflikt ist entschieden – vorerst. Sie habe akzeptiert, sagt Kanzlerin Merkel im Bundestag, „dass es eine eigene Kultushoheit der Länder gibt“. 

  Laut „Copsy“-Studie der Hamburger Uniklinik leidet fast jedes dritte Kind unter psychischen Auffälligkeiten. Sorgen und Ängste haben zugenommen, ebenso depressive Symptome und psychosomatische Beschwerden. 

  15. Februar 2021 Sachsen öffnet seine Grundschulen, die meisten anderen Länder folgen eine Woche später, überwiegend im Wechselunterricht. Es ist der Anfang vom langen Ende des zweiten Lockdowns (siehe Grafik links).

  25. Februar 2021 In einem Report halten RKI-Experten fest: Schüler spielten im Infektionsgeschehen „eher nicht als ,Motor‘ eine größere Rolle“.

  2. März 2021 Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) sagt im ARD-Morgenmagazin mit Blick auf eine aktuelle Debatte um die Öffnung von Baumärkten und Hundeschulen: „Es kann nicht sein, dass Hunde früher in die Schule gehen als Kinder und Jugendliche.“ 

  14. März 2021 Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt bundesweit auf 79. „Ich appelliere an die Länder, alle Schulen bis Ostern wieder zu schließen, auch die Grundschulen“, sagt der SPD-Politiker Karl Lauterbach. 

  18. März 2021 Frankreich geht in den dritten Lockdown. Premierminister Jean Castex betont aber, dass die „Bildung unserer Kinder geschützt bleibt“. Dies sei „eine Entscheidung, die uns von vielen unserer Nachbarn unterscheidet“. 

  13. April 2021 Die „Bundesnotbremse“ verpflichtet die Länder auf eine Obergrenze für Präsenzunterricht, die zunächst bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von 200 liegt, dann aber auf 165 gesenkt wird. Die Ausgangssperre dagegen wird im Vergleich zum ersten Entwurf nach hinten verlegt, von 21 Uhr auf 22 Uhr. „Kinder werden aus der Schule ausgesperrt, damit Erwachsene abends länger unterwegs sein können“, kommentiert Hamburgs Bildungssenator Ties Rabe. Die GEW kritisiert die Grenze von 165 als „politisch motivierte Setzung, damit Schulen und Kitas geöffnet bleiben können“. Zudem verpflichtet die Bundesnotbremse Schüler im Präsenzunterricht, sich zweimal in der Woche testen zu lassen. Unternehmen müssen ihren Angestellten lediglich ein Testangebot machen, wenn diese nicht im Home-Office arbeiten können.

  21. April 2021 Die Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie und die Gesellschaft für Krankenhaushygiene schreiben: „Die weiterhin bestehende extreme Seltenheit eines schweren oder gar tödlichen Verlaufes von SARS-COV-2 bei Kindern und Jugendlichen ist nicht geeignet, als Argument für Schul- und Kitaschließungen benutzt zu werden. Nur die verbleibende Behauptung, dass zwischen den Infektionen bei Kindern und Jugendlichen und der Überlastung der Intensivstationen und den schweren und tödlichen Verläufen der älteren Erwachsenen ein Zusammenhang bestehe, könnte Kita- und Schulschließungen rechtfertigen. Daten, die diese These bestätigen, fehlen allerdings.“

  25. Mai 2021 Science veröffentlicht die überarbeitete Viruslast-Studie der Charité-Wissenschaftler um Christian Drosten. In der Pressemitteilung heißt es, bei Kindern zwischen 0 und 5 Jahren habe das Forschungsteam die „niedrigsten Viruslasten“ gefunden. Drosten erklärt dies unter anderem mit der Verwendung kleinerer Abstrichtupfer. Sein Fazit: „Mein anfänglicher Eindruck einer ungefähr gleich großen Infektiosität aller Altersgruppen hat sich bestätigt, nicht nur hier, sondern auch in anderen Studien.“ 

  31. Mai 2021 Die Europäische Kommission erteilt dem Impfstoff von Biontech/Pfizer für Zwölf- bis 17-Jährige eine Zulassung. 

  8. Juni 2021 Bayern lockert, Markus Söder spricht von einem „Tag der Erleichterung“. Bei einer Inzidenz von 50 bis 100 dürfen sich bis zu 25 Personen für Hochzeiten und Geburtstagsfeiern in Innenräumen treffen. Schulklassen bleiben bei gleichen Inzidenzen im Wechselunterricht.

  21. Juni 2021 Die Leopoldina plädiert für offene Schulen: „Für nahezu alle Kita-Kinder und Schulkinder" sei Präsenzbetrieb „die effektivste Art des Lernens“.

  28. Juni 2021 Karl Lauterbach wird in der Rheinischen Post mit der Aussage zitiert, in Großbritannien würden aufgrund der neuen Delta-Variante viele Kinder mit Covid in Krankenhäusern behandelt. Recherchen der „Tagesschau“ widerlegen dies. Lauterbach erklärt, er habe sich bei seiner Aussage auf einen Minister aus Schottland bezogen, der von mehr Kindern in Krankenhäusern berichtet, dies später aber wieder relativiert habe. 

  11. Juli 2021 Der Virologe Bodo Plachter von der Universitätsmedizin Mainz, der die Regierung in Rheinland-Pfalz berät, sagt: „Kinder bis zwölf Jahre ohne Vorerkrankungen haben so gut wie kein Gesundheitsrisiko. Wenn der Rest der Bevölkerung geschützt ist, können wir die Situation in der Schule entspannt sehen.“ Mit dem Fortschreiten der Impfkampagne sinke das Risiko weiter: „Von Kindern geht keine Gefahr für andere aus, wenn Eltern, Erzieher/innen & Lehrkräfte geimpft sind.“ 

  13. Juli 2021 Die Menschenrechtskommissarin des Europarats, Dunja Mijatović, schreibt an die Bundesregierung: Deutschland habe seine Schulen im europäischen Vergleich „besonders strikten Lockdowns“ unterworfen. Sie vertraue nun darauf, „dass die UN-Kinderrechtskonvention für Ihre Regierung künftig bei allen Entscheidungen im Zusammenhang mit COVID die Leitlinie sein wird“. 

  30. August 2021 In einem gemeinsamen Appell mit dem Kinderhilfswerk Unicef fordert WHO-Europa-Direktor Hans Kluge Präsenzunterricht „ohne Unterbrechung“ in ganz Europa: „Dies ist von größter Bedeutung für die Bildung, die psychische Gesundheit und die sozialen Fähigkeiten der Kinder.“

KAPITEL 5: Der Preis der Offenheit: Der zweite Corona-Winter

  10. November 2021 Christian Drosten sagt im Zeit-Interview, er ärgere sich, dass er mitunter als „Kinderquäler“ dargestellt werde. Bei den Beratungen im Kanzleramt im März 2020 habe er keine flächendeckenden, sondern nur lokale Schulschließungen empfohlen. In der zweiten Welle sei die Lage anders gewesen: „Die Schulschließungen haben die zweite Welle gestoppt. Die Schulen waren das Zünglein an der Waage.“ Man hätte jedoch stattdessen „sagen können, die Schulen bleiben offen, aber wir setzen richtig harte Home-Office-Kriterien im Dienstleistungsbereich durch. Wir nehmen die Wirtschaft in die Pflicht, nicht die Schulen.“ Die Politik, so Drosten, „hatte quasi ein Glas vor sich stehen, das schon ziemlich voll war. Es durfte nicht überlaufen. Ob das jetzt aber Cola oder Mineralwasser ist, was man da reinschüttet, ist ganz unerheblich. Die Politik hat mehr über Cola diskutiert und weniger über Mineralwasser, den Präsenzbetrieb an Arbeitsstätten.“

  18. November 2021 Mit der Mehrheit der Ampelparteien SPD, Grüne und FDP beschließt der Bundestag ein neues Infektionsschutzgesetz. Es verbietet den Ländern flächendeckende Schulschließungen.

  19. November 2021 Wegen steigender Infektionszahlen hebt Sachsen vom 22. November an die Präsenzpflicht an den Schulen vorübergehend auf. Weitere Länder werden nachziehen, andere verlängern die Weihnachtsferien.

  26. November 2021 Immer mehr Schulen müssen wegen steigender Infektionszahlen schließen. In Sachsen erreicht ihre Zahl einen Höchststand mit 121 vollständig geschlossenen Schulen.

  Die Europäische Kommission erteilt dem Kinder-Impfstoff von Biontech/Pfizer für Fünf- bis Elfjährige die Zulassung. 

  30. November 2021 Das Bundesverfassungsgericht erklärt die Schulschließungen, die auf der Bundesnotbremse basierten, für rechtens. Zugleich erkennt es erstmals „ein Recht der Kinder und Jugendlichen gegenüber dem Staat auf schulische Bildung“. Zahlen der Unesco zufolge waren die deutschen Schulen zu diesem Zeitpunkt im Schnitt für 38 Wochen ganz oder teilweise geschlossen. Das entspricht dem Niveau Italiens und Österreichs, ist kürzer als in Polen und Tschechien und länger als in Frankreich, Spanien oder der Schweiz.

  7. Dezember 2021 Polen verhängt flächendeckende Schulschließungen von 20. Dezember bis 9. Januar. Ende Januar 2022 werden alle Schüler von Klasse fünf an erneut in Distanzunterricht wechseln müssen, die Regelung gilt bis Ende Februar.

  15. Dezember 2021 Eine von der KMK beauftragte Studie des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung in Braunschweig und der Uniklinik Köln kommt zu dem Ergebnis: Schulen haben einen Anteil am Infektionsgeschehen, der bei fünf bis 15 Prozent liegt, sind aber nicht als Treiber anzusehen. Dank der regelmäßigen Tests trügen sie sogar zur Eindämmung des Infektionsgeschehens bei, weil Infizierte schneller identifiziert werden könnten. 

  21. Dezember 2021 Das RKI veröffentlicht ohne Absprache mit der Bundesregierung Vorschläge, wie einer Omikron-Welle zu begegnen ist. Dazu gehören „maximale Kontaktbeschränkungen“ und längere Weihnachtsferien für Schulen und Kitas. Für die Zeit danach sei auch Wechsel- oder Distanzunterricht zu prüfen.

  22. Dezember 2021 Das Kabinett in Thüringen beschließt: Alle Schulen bleiben am 3. und 4. Januar geschlossen, anschließend gibt es erst Distanz-, dann Wechselunterricht. Eine Woche später muss die Regierung zurückrudern, weil ihr Plan nicht mit dem Infektionsschutzgesetz vereinbar ist. 

  26. Dezember 2021 Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbands, fordert: „Wenn es im kommenden Jahr noch einmal zu einem Lockdown kommen sollte, können die Schulen davon nicht ausgenommen werden.“

  10. Januar 2022 Karl Lauterbach, inzwischen Bundesgesundheitsminister, bezweifelt bei „Hart aber fair“, dass Schulschließungen zur Zunahme psychischer Störungen bei Kindern geführt hätten: „Ich glaube, dass ein großer Teil dieser Probleme einfach an der furchtbaren Pandemie liegt, aber dass das nicht einfach dem Lockdown, den wir praktiziert haben, der damals notwendig war, in die Schuhe geschoben werden darf.“

  24. Januar 2022 Berlin setzt die Präsenzpflicht an den Schulen bis Ende Februar aus. Zuvor haben die Amtsärzte angekündigt, die Kontaktnachverfolgung für Schüler zu beenden und Kontaktpersonen nicht mehr in Quarantäne zu schicken.

  25. Januar 2022 Weil PCR-Tests knapp zu werden drohen, stellt Nordrhein-Westfalen sein Testverfahren um. Gibt es in einem Pool ein positives Ergebnis, wird der Pool nicht mehr per PCR-Test überprüft, sondern per Schnelltest in der Schule. Aktuellen Zahlen zufolge, die einen Tag später veröffentlicht werden, steigt die Zahl der Schüler in NRW, die aufgrund der Pandemie nicht am Präsenzunterricht teilnehmen können, auf 181 000. Das entspricht neun Prozent aller Schüler. 

  26. Januar 2022 Die Infektiologin Uta Behrends sagt: „Kinder und Jugendliche haben ein deutlich niedrigeres Risiko als Erwachsene, an Long Covid zu erkranken, schwere Fälle sind wesentlich seltener. Auf Basis der international verfügbaren Daten rechnen wir aktuell insgesamt mit bis zu zehn Prozent Long Covid und etwa ein Prozent Post-Covid-Syndrom unter den infizierten Kindern und Jugendlichen. Psychische Folgen der pandemiebedingten Belastungen sind wesentlich häufiger.“

  1. Februar 2022 Christian Drosten sagt im NDR-Podcast: „Also wir haben ganz eindeutig den Befund in Deutschland, dass die Übertragungsnetzwerke im Moment aus dem Schulbetrieb gespeist werden. Und da werden spätestens die Osterferien dann den Riegel vorschieben.“

  2. Februar 2022 Fast 100 Schulsprecher und Landesschülervertreter fordern in einem Protestbrief mehr Infektionsschutz an den Schulen und ein Aussetzen der Präsenzpflicht, von einem „Durchseuchungsplan“ ist die Rede. Die Bundesschülerkonferenz „begrüßt“ später die Initiative, spricht sich aber für Präsenzpflicht aus. 

  10. Februar 2022 Die KMK veröffentlicht ihre wöchentliche Corona-Statistik. Die Zahl infizierter Schüler stieg demnach in der Vorwoche bundesweit auf 275 000, das entspricht drei Prozent. Experten rechnen damit, dass die Omikron-Welle Mitte Februar ihren Scheitelpunkt erreicht.